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Wie ich zu BO kam…

Wie ich zu BO kam…

Ein bisschen Zufall war schon dabei, dass ich beim Thema BO (Bedürfnisorientiertes / Bindungsorientiertes Zusammenleben) gelandet bin. Als ich wusste, dass unser erstes Wunder auf dem Weg war habe ich länger recherchiert. Ich wollte ein Buch daheim haben, welches mir die physische und psychische Entwicklung eines Säuglings näher bringt. Es sollte aber auf gar keinen Fall reißerisch in Artikelform sein. Da bin ich nicht der Typ für… Letztendlich habe ich mir dieses wunderbare Buch hier gekauft: (Ich verdiene eine Kleinigkeit, wenn ihr über diesen Link das Buch kauft.)

Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren

Remo H. Largo ist ein rennomierter Mediziner, der grundlegende aktuelle Studienerkenntnisse zur kindlichen Entwicklung in seinen Fachbüchern für jeden verständlich macht.

Wissen bringt Verständnis

Ein wunderbares Nachschlagewerk für alle, die sich näher damit beschäftigen möchten oder auch nur in einzelnen Kapiteln stöbern wollen.

Dann war es mit Hilfe des großen „A“ nur ein Katzensprung zu weiteren Autoren wie Susanne Mierau, Jesper Juul, Nora Imlau oder Nicola Schmidt. Was ich dann dort in Blogs und Facebookgruppen lesen konnte fühlte sich genau richtig an und hat mich überzeugt.

Gleichwürdigkeit in der Familie

Natürlich sind wir als Eltern die Verantwortlichen. Wir übernehmen die Verantwortung in der Familie für uns, unsere Kinder und deren Handeln. Wir müssen uns aber auch um die Unversehrtheit unserer Kinder kümmern. Nicht nur die physische, sondern vor allem auch die psychische! Kinder zu unterdrücken, ihnen Gehorsam abzuverlangen, ihren Willen völlig zu ignorieren oder zu brechen schadet ihnen! Es entstehen seelische Schäden, die vielleicht ein angepasstes und folgsames Kind hervorbringen. Die Eigenständigkeit, Selbstbestimmung, Verantwortung, die uns Erwachsenen aber so wichtig ist, bleibt dann auf der Strecke. Wie können Kinder das alles im Erwachsenenalter leisten, wenn wir ihnen nie gestattet haben, diese Fähigkeiten während ihres Aufwachsens zu erlernen? Wenn wir unseren Kindern im Rahmen ihrer Entwicklung ausreichend Freiraum zur Selbstbestimmung geben, so wachsen sie Schritt für Schritt mit uns heran, eben auch charakterlich!

Ratlosigkeit zu Beginn

Nicht jeder Mutter sind alle guten Lösungsstrategien mit ihren Kindern bereits selbst in die Wiege gelegt worden. Daher war ich zu Beginn etwas ratlos und überfordert, als meine Süße einfach nicht aufhören wollte zu schreien. Ablegen, keine Chance. Ich habe sie aber nicht schreien lassen. Sowas hatte ich von anderen schon gehört, dummes Geschwätz, kräftigt die Lungen, bla… Alles in mir hat sich dagegen gewehrt und so hielt ich sie fest! Ich habe sie im Tragetuch getragen und getragen und sie fühlte sich dort geborgen und sicher.

Ja, ich lese lieber Bücher statt zu schwätzen!

Ich war nur sehr selten Gast in einer Krabbelgruppe hier. Die Leute waren schon nett, mit Ausnahmen. Aber was mich am meisten störte, waren die Einstellungen zu ihren Kindern. „Durch die ist mein Körper jetzt ruiniert.“, „Die haben sich ruhig zu verhalten, wenn ich das sage.“, „Der soll sich nicht so anstellen!“. Allein die Kinder mit „Die“ oder „Der“ zu betiteln ist für mich persönlich absolut gruselig. Mein Seelchen, meine Liebe kann ich nicht als „Die da“ betiteln und dabei auch nicht zuhören. Somit hatte sich das Thema für mich schnell erledigt und ich zog es vor, Bücher zu lesen, in denen auch den Kleinsten schon Respekt gezollt wird. Sie sind keine Objekte, unsere Kleinen, sie sind unser Leben und unsere Zukunft!

Respekt!

Behandelt sie so, wie ihr selbst auch behandelt werden wollt! Respektiert sie und ihre Grenzen! Wenn sie nein sagen (und es hier nicht um rote Ampeln oder sonstige lebensgefährliche Situationen geht), dann respektiert ihr nein, wann immer dies möglich ist! Wenn ihr sie kitzelt und sie „Nein!“ oder „Aufhören!“ sagen, so stoppt es sofort! Sie lernen so, dass sie selbst über sich und ihren Körper bestimmen dürfen und das auch sollen! Lasst sie ruhig mal im T-Shirt bei 5° Celsius raus gehen. Ihr könnt dann Pullover und Jacke schon einpacken und dem Kind dann später zum Anziehen geben. Kinder sterben nicht sofort, wenn ihnen kalt wird! Aber sie lernen, die Wetterverhältnisse einzuschätzen und sich irgendwann selbst die passende Kleidung auszusuchen, wenn ihr sie lasst! Oder wollt ihr eurem 35-jährigen Spross immer noch erzählen, wann er eine Jacke anzuziehen hat? 😉

Eure Kinder sind eure Spiegel!

Wenn ihr euch ihnen gegenüber respektvoll, kompromissbereit und kooperativ verhaltet, dann werden sie genau diese Verhaltensweisen von euch lernen und übernehmen! Solltet ihr aber immer auf das Recht des Stärkeren plädieren, eure körperliche Überlegenheit ausnutzen und ihnen rücksichtslos euren Willen und eure Meinung aufzwingen, dann werden es kleine Tyrannen, die so sehr gefürchtet und beschrien werden von denen, die sich selbst sehen in diesen Kindern und es nicht ertragen können!

Liebe, Respekt, Vertrauen

By Corinna Worf

BEziehung statt ERziehung! 💚
Ich bin gelernte Bürokauffrau und habe schon einige Jobs in diesem Bereich ausgeübt, bevor ich Mutter wurde. Als dann meine erste Tochter geboren wurde habe ich mich sehr verändert und mein Leben und meine Prioritäten neu geordnet.
Es ist mir eine Herzensangelegenheit, unser Zusammenleben als Familie bedürfnis- und bindungsorientiert zu gestalten und somit meinen Kindern eine wundervolle Zeit mit uns zu bieten!
Diesen Blog möchte ich schreiben, um noch mehr Müttern, Vätern und anderen Interessierten die Möglichkeit zu bieten, unseren Familienalltag kennenzulernen. Wir hinterfragen jeden Tag unsere "gelernten" Verhaltensweisen und versuchen, die nicht so guten durch liebevolle und zugewandte Muster zu ersetzen. Dies gelingt mal mehr, mal weniger gut.
Aber durch konsequentes Üben schaffen wir das mittlerweile richtig gut! 🌻

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