Da sitze ich an Heiligabend 2021, 20 Uhr am Esszimmertisch. Allein mit K3, seit Stunden… – nein, seit Tagen am Dauernuckeln an meiner Brust. Mein Mann ist mit K2 im Kinderzimmer und versucht, den Abend ruhig ausklingen zu lassen. K1 ist allein im Wohnzimmer und baut Lego.
Ich hatte sie gebeten, die Tür zu schließen, da ich das ständige Nase hochziehen und schniefen grad mal nicht hören wollte. Am Tisch hier hab ich mich mit Stiften und Mandalablock ausgerüstet und während des Nuckelns bei einem koffeinfreien Kaffee die Gedanken schweifen lassen.
Wir hatten einen recht ruhigen Tag heute. K1 trägt ihren Schnupfen gefühlt schon ein halbes Jahr mit sich rum. Der Rest der Familie ist grade mal halbwegs gesund, außer mir. Vor vier Wochen wurde Mira geboren, 2,5 Wochen später dann meine 1. Impfung. Da hab ichs dann im Hals und in der Lunge gemerkt. Aber halb so wild, nix Ernstes.
Zeitig aus dem Bett kamen wir heute nicht. Unser Frühstück war eher ein Brunch. Total ok, an Heiligabend muss mein Wecker mich nicht früh rausschmeißen. Unspektakuläres, aber leckeres Essen. Natürlich keine Gäste.
Heute Mittag dann eine kurze vorwurfsvolle Messengernachricht der Schwiegermutter, die mich ein paar Stunden beschäftigt hat. Ich habe letztendlich beschlossen, dass Schwiegermutter und alle weiteren Beteiligten ihre Probleme für sich behalten dürfen! 👍😎
Später haben wir zusammen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ geschaut und ich habs sogar geschafft zu duschen heute.
Das Geschenke auspacken war spannend, wir hatten Spaß und haben noch zu Weihnachtskinderliedern getanzt. 🎉
Jetzt sitz ich hier. Auch an uns ist die lange Zeit der Pandemie nicht völlig spurlos vorbei gegangen, obwohl wir recht gut durch die Zeit kamen. Keine Kurzarbeit oder Gehaltseinbußen, somit keine großen Existenzängste. Immerhin. Aber den Mäusen merke ich die Kontakteinschränkungen an. Wir waren sehr rigoros damit und sind auch teilweise auf einiges Unverständnis gestoßen.
Seit längerem ist Lilli nicht mehr in der Kita gewesen, da ich die Geburt ohne Corona und Rotznase erleben wollte. Christina geht sowieso noch länger nicht in eine Kita. Das Alternativprogramm war auch hier die Kindertagespflege, die gerade pausiert, aber bald wieder startet! 😍
Es sind einfach verrückte Zeiten, die wir alle, jeder für sich und Familien gemeinsam, einfach irgendwie durchleben. Mit großen oder kleinen Einschränkungen, Problemen, Verzweiflung, Wut, Trauer und / oder Zusammenhalt, Solidarität, Mitgefühl und Liebe. Alles hat Platz, auch Erschöpfung und Frust.
Jetzt halte ich mich gerade an meiner Dankbarkeit fest, für das kleine Wunder, dass uns vor so kurzer Zeit geschenkt wurde, mein Privileg, eine wundervolle Geburt erlebt zu haben und meine Pläne für die Zukunft, die teils utopisch und teils realistisch sind und mich dazu bringen, weiter zu lernen, an mir zu arbeiten und für meine Familie und mich die schönste Zeit hier zu gestalten! 💪🌈
Für meine beiden großen Mäuse bin ich so sehr dankbar! Ich wachse jeden Tag an ihnen, sie lehren mich so vieles, vor allem über mich selbst, und schenken mir dabei so viel Liebe! 💚
Und für meinen Mann, der alles für unsere Familie gibt, was er kann! 🥰
Und wenn grad mal alles schei….. läuft, dann darf das auch sein, ohne, dass ich mich dafür schämen muss oder vollends verzweifle. Dieser Zustand gehört zum Leben dazu und darf einen Moment bleiben. Dann geht es auch wieder bergauf und schöne Momente überwiegen und die Stimmung wird gut!
Ich wünsche Euch allen eine so wundervolle Zeit, wie es bei jedem von Euch gerade so möglich ist! Habt viele positive Gedanken und haltet die Sorgen nicht zu lange fest, sondern lasst sie auch wieder weiterziehen.
Frohe Weihnachten, schöne Feiertage und eine entspannte freie Zeit! 🎄☀️❄