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In der Norm…

In der Norm…

Heute hatte ich ein GesprĂ€ch mit einer Mutter. Ich kenne sie flĂŒchtig, sie hat einen wundervollen Sohn und eine kleinere Tochter. Er lĂ€uft wohl nicht ganz so rund, wie sie sich das wĂŒnscht. Er ist nicht in der Norm…

Ich möchte gleich zu Anfang sagen, dass ich bei diesem Thema so emotional und geladen bin, dass ich hier ein paar Worte absichtlich in Großbuchstaben schreibe.

Die schlechte Kita…

Wir trafen uns vor der Kita, die meine Tochter auch besucht, allerdings eine andere Gruppe. Die Mutter erzĂ€hlte mir direkt, was sie alles stört, und dass ihre Tochter dort nicht hingehen wird. Die Kita wĂŒrde ja mit den Kindern nichts machen und ihnen nichts beibringen.

Ich fragte sie, was sie erwartet. „Dass sie dort was Sinnvolles machen, nicht nur spielen und basteln.“ Direkt kam mir das Bild vom getöpferten Aschenbecher in den Sinn. Sowas?!

Ergebnisse!

„Die sollen was Sinnvolles und schönes machen und ihm was beibringen. Mein Sohn bringt immer nur Krikel-Krakel-Bilder nach Hause. Die entsorgen wir direkt. Was soll denn das?!“

Ich habe versucht, mir meine Fassungslosigkeit nicht anmerken zu lassen. „Spielen und Basteln ist doch die Arbeit der Kinder, sie lernen ja durch das TUN und nicht durch das Ergebnis.“

Kurze Stille. Dann: „Ja, aber ich bin ja nicht die Einzige, die so denkt, ganz viele andere MĂŒtter sehen das genauso. Da wird nix gemacht. Wenn mein Kind eingeschult wird kann es doch nicht sein, dass er nur seinen Namen schreiben kann.“

„Soll dein Kind so sein wie alle anderen?“

„JA! Er soll den Bildungsstand der anderen haben, er soll das alles schon können, was die anderen Kinder können. Die anderen MĂŒtter sehen das genauso.“

„Aber wenn er das nicht kann, ist das doch auch in Ordnung, er ist doch trotzdem ein wundervolles Kind.“

„Er soll das können. Es gibt ja Statistiken, die Kinder sollen dies und das können. Er soll das auch können. In der Norm sein. Schon beim Kinderarzt gibts doch diese Perzentilen, wenn er drunter oder drĂŒber ist bekommt man das gesagt und man soll drauf achten, dass er in die Kurve kommt. Drunter und drĂŒber ist nicht gut, auf der Kurve soll es sein. Das sagen ja auch diese ganzen Statistiken.“

Meine Ohnmacht…

Wenn ich jetzt noch an dieses GesprĂ€ch zurĂŒck denke, könnte ich heulen und schreien. WĂ€hrend ich das hier aufschreibe hab ich direkt hohen Blutdruck und Prass.

DAS IST GENAU DAS PROBLEM UNSERER GESELLSCHAFT!

Welcher GehirnwĂ€sche ist diese Mutter, ihre Eltern, wahrscheinlich deren Eltern auch unterzogen worden, dass da SOWAS bei rum kommt. Und ich möchte das jetzt mal als das bezeichnen, was es ist: PSYCHISCHE GEWALT dem Kind gegenĂŒber.

Ich kann nicht anders. Ich stelle mir vor, wie der kleine Bub daheim freudestrahlend ein Bild mitbringt, es zerrissen und in den MĂŒll geschmissen wird und kommentiert mit: „Das Gekrakel ist nicht schön, du sollst was schönes malen, nicht so einen Mist.“ Und nach weiteren drei zerrissenen Bildern schĂ€mt sich der Kleine, wenn er das Bild mit nach Hause bringt, auf dem wieder weder Auto, Sonne, Baum, noch schöne und vorzeigbare EinfamilienhĂ€user drauf gemalt sind. Und er weiß genau, dass seine Mutter ihn fertig macht, wegen seines Bildes. Er fĂŒhlt sich schlecht. Er ist falsch. Und dieser Glaubenssatz wird ihn sein ganzes Leben lang begleiten, weil er ihm so eingetrichtert wird.

Ich könnt nur heulen dabei, ehrlich! Die, die meinen Blog verfolgen und öfter das Lesen, was ich hier immer so erzÀhle, erkennen sicherlich meine Absicht. Ich will BEWUSSTSEIN SCHAFFEN!

Was tun eine Mutter, Vater, Bezugsperson dem Kind an, wenn sie es in seiner Kindheit dermaßen fertig machen, in seinen Menschenrechten beschneiden, entmĂŒndigen, Leistungsdruck aufzwingen und so eine fröhliche und unbeschwerte Kindheit UNMÖGLICH machen!

Liebe Mama, dein Kind LIEBT DICH! Es ist abhĂ€ngig von deiner LIEBE und ZUWENDUNG! Und es wird sich selbst verleumden und den Zugang zu seinen GefĂŒhlen und zu seinem SELBST aufgeben! Es wird sich anpassen, damit DU ES LIEBST! Willst du das???

Wie vorgehen?

In meiner Fortbildung beschÀftigen wir uns ganz aktuell auch mit dem Kindeswohl. Wann beginnt eine KindeswohlgefÀhrdung? Wie verhalte ich mich?

FĂŒr mich ist der oben beschriebene Fall des Jungen eine PSYCHISCHE MISSHANDLUNG DES JUNGEN. Es ist Gewalt am Kind! Kann ich sie melden? Ja. Werde ich ernst genommen? Vielleicht ja. Wird etwas unternommen? Wahrscheinlich nicht. Denn es ist zutiefst verankert in unserer Gesellschaft, dass Kinder keine Menschen mit allen im Grundgesetz festgelegten Rechten sind, sondern lediglich die Kinder ihrer Eltern, Objekte, ĂŒber die einzig die Eltern bestimmen. Kinder sind Opfer ihrer Eltern, falls diese, wie eben jene Mutter, völlig unreflektiert, im System gehirngewaschen sind und einfach NULL BEWUSSTSEIN haben ĂŒber die Folgen ihres Handelns, die MACHT IHRER WORTE!

Sind die Eltern selbst unterdrĂŒckt und psychisch misshandelt worden und haben bis heute kein Bewusstsein darĂŒber, da es im Freundes-, Bekanntenkreis und der Familie eben ĂŒberall so ist und schon immer so war, dann wird das immer so weiter gehen!

Bewusstsein schaffen ist mein Ziel! FĂŒr unsere Kinder, damit sie sich wirklich und wahrhaftig frei entfalten können! 🩋

Übrigens bin ich jetzt guter Dinge, dass ich fĂŒr meine Tochter die richtige Kita gewĂ€hlt habe, wenn der Leistungsdruck dort so gering ist und sie einfach spielen und basteln kann. Sie wird dort eine glĂŒckliche Zeit verbringen und dabei wahnsinnig viel lernen und wachsen! 💚

By Corinna Worf

BEziehung statt ERziehung! 💚
Ich bin gelernte BĂŒrokauffrau und habe schon einige Jobs in diesem Bereich ausgeĂŒbt, bevor ich Mutter wurde. Als dann meine erste Tochter geboren wurde habe ich mich sehr verĂ€ndert und mein Leben und meine PrioritĂ€ten neu geordnet.
Es ist mir eine Herzensangelegenheit, unser Zusammenleben als Familie bedĂŒrfnis- und bindungsorientiert zu gestalten und somit meinen Kindern eine wundervolle Zeit mit uns zu bieten!
Diesen Blog möchte ich schreiben, um noch mehr MĂŒttern, VĂ€tern und anderen Interessierten die Möglichkeit zu bieten, unseren Familienalltag kennenzulernen. Wir hinterfragen jeden Tag unsere "gelernten" Verhaltensweisen und versuchen, die nicht so guten durch liebevolle und zugewandte Muster zu ersetzen. Dies gelingt mal mehr, mal weniger gut.
Aber durch konsequentes Üben schaffen wir das mittlerweile richtig gut! đŸŒ»

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