Da isser wieder! Meine kleine Maus steckt im nächsten Entwicklungsschub rund um die 55. Lebenswoche! Die letzten Tage ist sie mein Schatten und verfolgt mich auf Schritt und Tritt. Und ich soll gefälligst auch ihr Schatten sein, wenn sie woanders hin krabbelt. 😉
Der Schub rund um die 55. Woche
Um die 55. Lebenswoche herum beginnt der nächste Entwicklungsschub. Unsere Kleine lernt nun die Welt der „Programme“ kennen. Ereignisse müssen nicht mehr in einer starren Reihenfolge ablaufen, sondern können variieren. Der Teller kommt auf den Tisch, dann der Löffel. Es kann aber auch erst der Löffel und dann der Teller auf den Tisch gestellt werden. Diese Erkenntnis muss AUSGIEBIG EXPERIMENTELL erlernt werden! Somit ist Essen das neue (alte) Experimentierequipment Nummer eins! Es lässt sich allerhand lernen mit einem Teller Suppe…
Diese Informationen, die sehr gut helfen zu verstehen, wieso Kinder manchmal völlig unverhofft wegen einer zerbrochenen Banane einen heftigen Wutanfall bekommen, sind in folgendem Buch zu finden: (Ich verdiene eine Kleinigkeit, wenn ihr über diesen Link das Buch kauft.)
Dies ist schon eine überarbeitete Version. Ich besitze noch eine alte, am Inhalt hat sich jedoch wenig geändert!
Programme bei sich selbst und bei anderen
Nun entstehen völlig neue Situationen mit euren Kleinen! Sie können jetzt eigene Programme entwickeln und starten, und euch so mitteilen, was sie jetzt gerne möchten. Falls ihr das aber nicht möchtet ist der Wutanfall quasi noch vorprogrammiert. Das Kind kann sich noch überhaupt nicht selbst regulieren und ist von der Wucht der Gefühle völlig übermannt. Es explodiert fast. Hier müsst ihr nun viel Geduld und Verständnis aufbringen, da euer Kleines erst lernen muss, mit seinen Gefühlen umzugehen. Der Grund des Wutanfalls mag für uns völlig nebensächlich sein, für euer Kind ist es jedoch ein schrecklicher Umstand und bereitet fast körperliche Schmerzen. Tut es also nicht mit „Ach, ist doch nicht so schlimm.“ oder „Stell dich nicht so an!“ ab.
Die kleinen Mäuse wissen auch noch nicht, dass wir nicht in ihren Kopf reinschauen können. Sie können sich noch nicht in andere hineinversetzen und verstehen nicht, warum wir nicht kapieren, was sie wollen. Kommen Missverständnisse auf ist auch hier der Wutanfall garantiert. Wir können uns mit diesem Wissen in unser Kind hineinversetzen und verständnisvoll reagieren und es in seiner Wut begleiten.
„Erklimm dies Gebirge des Wissens!“
Meine Maus erklimmt vor allem jeden Stuhl! Sie schiebt sich mittlerweile auch die Stühle an die gewünscht Position, klettert rauf und kommt so zum Beispiel an die Kaffeemaschine ran oder die Mikrowelle. Jeder verfügbare Knopf wird auf Funktion geprüft und mehrfach gedrückt. Wir haben alle Geräte in einer ausgeschalteten Steckerleiste, welche außer Reichweite ist. Ihr solltet eure Geräte evtl. auch mit Schaltern sichern und die Stromzufuhr kappen, damit eure Kleinen nach Herzenslust Knöpfe drücken können. Denn auch das müssen sie üben! Und lasst sie doch auch mal die Kaffeemaschine einschalten, wenn ihr dabei seid! Sie freuen sich dann ganz sicher wie Bolle! 😊
Ebenso ist der Esstisch immernoch hochinteressant, vor allem, wenn Schokolade darauf liegt oder süße kleine Igel, Fische und bunte Bälle!
Nähe!
Die letzten Nächte durfte ich das Bett fast nicht verlassen. Meine Kleine war tief und fest eingeschlafen und ich bin kurz aufgestanden. Es hat keine zwei Minuten gedauert, da war sie wach und hat nach mir geschrien und geweint. Heute Nacht geht es schon wieder. Aber die Nähe braucht sie jetzt unbedingt, auch die nächste Zeit noch. Dauerstillen ist angesagt. Dazu kommt, dass jetzt auch endlich die Backenzähne kommen. Sie hat ganz schön mit den Zähnen zu tun die letzten Monate. Ich hoffe, wir kommen bald mal zum vorläufigen Ende der Zahnerei…
Für mich stellt sich die Frage garnicht, ob ich ihr die Nähe gewähre, die sie benötigt oder sie einfach schreien lasse. Sie braucht mich. Sie schreit nicht aus Langeweile oder um mich zu ärgern oder aus sonstigen von Erwachsenen erfundenen Gründen. Sie schreit nach Liebe, Aufmerksamkeit, Geborgenheit. Das sind essentielle Bedürfnisse, keine schnöden Wünsche wie ein Spielzeugauto. Und Bedürfnisse sollten wir immer prompt erfüllen! Wir lernen unser Baby kennen und verstehen immer besser die Signale. Bald kommt die Phase, in der ich sie permanent in die Trage nehmen werde, weil sie garnicht mehr auf den Boden möchte. Da freu ich mich allerdings drauf, da ich eine gute neue (gebrauchte) Trage erstanden habe, die für uns perfekt passt! Dazu ein andermal mehr! 🌻