Ich hasse solche Tage. Abends, wenn ich nochmal drüber nachdenke, fällt es mir auf und macht mich traurig. Es war anstrengend heute und ich habe viel zu oft die beiden einschränkenden Worte „Nein!“ und „Stopp!“ benutzt. Mein Mann leider auch. An manchen Tagen kommen wir da einfach nicht mehr raus.
Die Entdeckerin!
Christina entdeckt gerade wirklich alles! Auf dem Tisch, unterm Tisch, auf allen Regalen, Schränken, in allen Schränken, auf der Fensterbank, also überall. Wir dachten, wir hätten schon eine Ja-Umgebung. Für ein nicht kletterndes Kleinkind kommt das auch hin, aber unsere kleine Bergsteigerin hat andere Pläne. Wir müssen uns jetzt schnell etwas einfallen lassen, um aus diesem Teufelskreis des Rumnölens jeden Tag wieder raus zu kommen.
Natürlich können wir nicht alles abschließen oder wegräumen. Wir haben auch einige offene Regale in der Wohnung. Wir müssen evtl. nochmal die ein oder andere Kleinigkeit in den Regalen tauschen. Aber teure Ming Vasen sieht man hier sowieso eher selten… 😉
Da ist mal wieder Kreativität gefragt…
Vielleicht würde es helfen, wenn ich sie einfach mal zwei oder drei Tage überall drauf lasse und sie dabei eng begleite. Sachen anfassen lassen, aber dabei bleiben, damit ich zur Not auffangen kann. Wenn sie dann alles mal ausführlich ausgekundschaftet hat sollte es machbar sein, dass sie nicht mehr ständig überall drauf muss. Vielleicht muss nochmal die Küche kalt bleiben… Mal sehen, ob wir nicht bald mal ein richtiges Activity Board bauen. Ich habe schon einige schöne Ideen dazu gesehen und wir bauen ja sowieso gern Sachen selbst!
Nicht aufhalten oder einschränken, sondern den Entdeckerdrang erhalten!
Klingt so einfach, ist es aber nicht immer. Wenn ich die Gefahren sehe, die da lauern, wo mein Kind auf Entdeckungsreise geht, dann gelingt es mir oft, sie in Ruhe zu lassen. Aber aktuell ist das ganz schwierig. Ich möchte sie aber auch auf gar keinen Fall zu sehr einschränken, damit ihr Entdeckerdrang so ausgeprägt bleiben kann! So lernt sie das Leben erst richtig gut kennen und entdeckt jeden Tag etwas Neues! Vor allem lernt sie Selbstvertrauen in sich selbst zu haben und nicht in Abhängigkeit von uns zu leben, die wir ihr vorgeben, was in Ordnung ist oder was zu gefährlich. Sie muss das allein auskundschaften können und eben auch SCHEITERN DÜRFEN! Ich kann mich erinnern, dass das bei uns daheim verpönt war und zwar nicht geahndet, aber doch missbilligt wurde. Scheitern war schlecht, und ein „Ich habs dir ja gesagt.“ hab ich auch oft gehört, vor allem, wenn meine Entscheidung von vornherein falsch war. Wenigstens habe ich daraus gelernt, manches erst jetzt.
Die Tasse verliert ihren Henkel auf dem Boden, ist nicht so schlimm! Das Knie ist aufgeschürft, ich tröste und puste das Knie gesund und tröste mein Kind weiter. (Aber bitte kein: Stell dich nicht so an, ein Indianer kennt keinen Schmerz-Geschwurbel!) Sie lernen, so wie wir als Erwachsene auch, am meisten durch die gemachten Fehler! Und auch die Beule vom Sturz vom Kinderstuhl hat einen Lerneffekt zur Folge. Im besten Fall nicht, dass sie unten bleibt, sondern dass sie sich beim nächsten Mal besser festhält!
Morgen wirds besser! 🌻
Versprochen meine Süßen! Dafür mache ich mir abends immer Gedanken, wie der Tag war. Wenn er blöd war wie heute, dann muss ich das akzeptieren und mir verzeihen, denn auch bei mir war einiges Mist heute und ihr habt es mit abgekriegt. Ständiges Meckern. Aber auch ich lerne aus meinen Fehlern! Vorhin habe ich direkt wieder einen Artikel von Susanne Mierau von Geborgen Wachsen gelesen, der heute passt wie die Faust aufs Auge! Hier könnt ihr ihn auch lesen! Ich fühle mich verstanden und angetrieben, diesen Zustand zu ändern!