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Warum übertriebenes Loben eine Bestrafung fürs Kind ist!

Warum übertriebenes Loben eine Bestrafung fürs Kind ist!

Wir loben unsere Kinder so gut wie nicht. Wenn ich mich aus tiefstem Herzen darüber freue, dass mein Kind einen neuen Entwicklungsschritt gemacht hat, dann gern. Aber ständig „Prima!“, „Toll!“, „Super!“ und „FEEEIIIINNNNN!!!“ sind Gift für unsere Kinder. Warum übertriebenes Loben eine Bestrafung fürs Kind ist!

Intrinsische und extrinsische Motivation

Unsere Kinder werden mit intrinsischer Motivation geboren. Sie möchten Dinge tun, um zu erleben und Spaß dabei zu haben. Sie gehen darin auf und tun es aus sich selbst heraus motiviert nur für sich. Die extrinsische Motivation ist das Gegenteil davon. Fremde Motivation. Etwas tun, um von einer anderen Person dafür Anerkennung zu bekommen. Die extrinsische Motivation macht süchtig! Durch die Ausschüttung von Dopamin und Oxytocin werden die Kinder glücklich und süchtig nach fremder Anerkennung. Hierbei wird die intrinsische Motivation verdrängt und das Kind verlernt es, sich selbst für etwas zu motivieren und zu begeistern.

Nicht Leistung loben, sondern wertfrei sehen!

Warum übertriebenenes Loben eine Bestrafung fürs Kind ist! Wenn das Kind ein Bild gemalt hat und wir sagen dann „Das hast du toll gemacht!“, dann loben wir in dem Moment die Leistung unseres Kindes. Dies hat unser Kind aber eigentlich garnicht nötig. Es möchte von uns gesehen und wahrgenommen werden! Die Leistung muss hierbei nicht beurteilt werden. Wir können zum Beispiel sagen: „Ich sehe dich! Du hast lange an deinem Bild gemalt!“ Wenn dies in einem freundlichen Ton geschieht und wir auch wirklich hinsehen und unser Kind wahrnehmen, so ist es genau das, was es braucht. Nicht mehr und nicht weniger.

Mit Lob manipulieren

Wenn ich ein gewünschtes Verhalten lobe, somit hervorhebe, dann wünsche ich, dass dieses Verhalten öfter zutage tritt. Ebenso, wenn ich ein nicht erwünschtes Verhalten bestrafe oder ignoriere, so möchte ich verhindern, dass es nochmal vorkommt. Genau diese beiden Dinge gehören zur Manipulation unserer Kinder. Wir müssen ihnen keine gewünschten Verhaltensweisen „antrainieren“. Wenn sie zu Hause wertgeschätzt werden, ein gleichwertiges Familienmitglied sind und mit Respekt behandelt werden, dann helfen sie gern! Aus sich selbst heraus! Wenn sie Verhaltensweisen antrainiert bekommen muss darauf immer eine Anerkennung folgen. Wollt ihr euren Kindern mit 36 noch ein „Toll gemacht!“ per WhatsApp schicken müssen, wenn es bei sich daheim die Spülmaschine ausgeräumt hat?!?

Dankt euren Kindern ehrlich für die Hilfe!

Meine Große räumt wahnsinnig gern mit mir die Spülmaschine aus. Und neuerdings auch wieder ein. Das macht sie aus sich heraus, ich bitte sie nicht darum. Irgendwann wird es sicher weniger werden, wenn andere Interessen dazukommen, aber grundsätzlich hilft sie gern. Wenn wir fertig sind danke ich ihr für ihre Hilfe. Auch Wäsche abhängen, aufhängen, Tisch decken, aufräumen, geschieht alles mit ihrer Hilfe. Ich fange damit an oder schlage es vor und schon kommt ein: „Und ich helfe Dir!“ DANKE! 💚

Zum Schluss: Mein Kind ist kein Hund!!!

Neulich beim Besuch bei einer Freundin… Die Nachbarin hat sich über die Mauer gebeugt. Meine Kleine ist da grad in der Nähe und steht auf, um sich die Dame genauer zu betrachten. Sie legte in mit hoher Piepsestimme los: „Ja feeeeeeiiiiiiinnnnnnn!!!!!! Jaaa, so feeeeiiiiinnnnnn machst du das! Kannst du schon stehen! Feeeeeiiiiiinnnnnnn! Jaaaaa, so feeeeeeeiiiiiiinnnnnnn stehst du da!!“ Ich bin fast geplatzt. Und das ging ein paar Minuten so weiter. Aus lauter verdammter Zurückhaltung, die mir antrainiert wurde, damit ich ja nicht irgendwo anecke, und aus dem Grund, dass ich die Nachbarin hoffentlich so bald nicht wiedersehen muss (nicht die Freundin!! 🥰), habe ich meinen Mund gehalten. Beim nächsten Mal nicht mehr. Sagt das den Leuten ruhig mal, dass sie mit dem Kind reden, wie mit einem Hund. Ich finde das bescheuert.

Mehr Informationen findet ihr beim „Gewünschtesten Wunschkind aller Zeiten“ im Artikel „Warum wir unsere Kinder nicht loben sollten“, unter anderem auch detaillierter recherchierte Beispiele, wie sich loben auf Kinder direkt auswirkt.

Das Buch bekommt ihr hier. (Affiliate Link, ich verdiene eine Kleinigkeit, wenn ihr über diesen Link das Buch kauft.)

By Corinna Worf

BEziehung statt ERziehung! 💚
Ich bin gelernte Bürokauffrau und habe schon einige Jobs in diesem Bereich ausgeübt, bevor ich Mutter wurde. Als dann meine erste Tochter geboren wurde habe ich mich sehr verändert und mein Leben und meine Prioritäten neu geordnet.
Es ist mir eine Herzensangelegenheit, unser Zusammenleben als Familie bedürfnis- und bindungsorientiert zu gestalten und somit meinen Kindern eine wundervolle Zeit mit uns zu bieten!
Diesen Blog möchte ich schreiben, um noch mehr Müttern, Vätern und anderen Interessierten die Möglichkeit zu bieten, unseren Familienalltag kennenzulernen. Wir hinterfragen jeden Tag unsere "gelernten" Verhaltensweisen und versuchen, die nicht so guten durch liebevolle und zugewandte Muster zu ersetzen. Dies gelingt mal mehr, mal weniger gut.
Aber durch konsequentes Üben schaffen wir das mittlerweile richtig gut! 🌻

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