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Kitaeingewöhnung in Coronazeiten? No!

Kitaeingewöhnung in Coronazeiten? No!

In dieser speziellen Zeit ist ja alles anders. Homeschooling, Eltern im Homeoffice, bei denen das auf einmal doch geht, Kinder im wöchentlichen Turnus in der Schule oder daheim, kein Vereinsleben mehr, keine Kindergeburtstage, etc… Und was machen die Eltern, deren Kinder jetzt oder bald in der Kita starten sollten? Kitaeingewöhnung in Coronazeiten? No! Die Bedingungen lassen es ja garnicht zu, ein Kind vernünftig einzugewöhnen.

Teilweise keine Eingewöhnung

Einige Kitas machen jetzt einfach keine Eingewöhnungen von neuen Kindern. Das ist meines Erachtens nach die beste Variante für die Kleinen. Theoretisch müssten die Erzieher/innen ja Mundschutz tragen, somit ist für die Kleinen die Mimik im Gesicht nicht zu erkennen. Dies ist aber essentiell, um als kleiner Mensch in Kontakt mit der fremden Person zu treten und ihre Absichten erkennen zu können. Jeder Kontakt ohne Mimik ist der Kontakt zu einer fremden Person, die das auch bleiben wird.

Hinzu kommt, dass die Eltern ja nicht mit rein dürfen in die Gruppen. Somit müsste ich als eingewöhnender Elternteil mein Kind einer für das Kind völlig fremden Person einfach so aushändigen und es dann für Zeitraum x dort allein zurück lassen, ohne, dass ich hinterher kann. Wenn das mal kein Trauma hinterlässt… Eingewöhnungen dauern ja je nach Kind schon mal 4-8 Wochen. Kann natürlich auch weniger sein, aber das Kind sollte ja wirklich genug Zeit bekommen. Und dann einfach so in fremde Hände geben? Dann vielleicht noch heulend, strampelnd, schreiend? Wirklich nicht.

Irgendwo wird das so gemacht…

Ich kann es nicht nachvollziehen. Die Erzieher/innen sind da und müssen das machen, was ihnen vorgeschrieben wird. Die Eltern entscheiden sich für die Eingewöhnung, aus welchen Gründen auch immer. Der Leidtragende ist der kleine Stöpsel, der in einer fremden Umgebung allein gelassen wird von allen Bezugspersonen. Es mag ja sicher Kinder geben, die das so aushalten, nicht weinen, sich ablenken lassen, gleich zu den Spielsachen flitzen, etc. Für einzelne kleine Mäuse ist es vielleicht total toll! Wobei ich vermute, dass das die Ausnahmen sind. Die meisten würden wohl eher zu Hause bleiben wollen bei ihren Lieben in vertrauter Umgebung, Sicherheit und vor allem Geborgenheit! Was diese Vorgehensweise anrichtet wird hoffentlich noch untersucht werden…

Notbetreuung, erweiterte Notbetreuung…

Ich hoffe sehr, dass die Kinder, die dieser Tage in die erweiterte Notbetreuung gehen können / müssen / sollen / dürfen dort wirklich viel Spaß haben und hoffentlich auch ihre Freunde wieder treffen können! Und der Lieblingserzieherin ein Handküsschen zuwerfen können. Und trotzdem in den Arm genommen und getröstet werden, wenn sie sich weh tun! ❤️

Die Gruppen sind aktuell viel kleiner. Sollten sie eigentlich schon immer sein, wurde aber kaputt gespart. Ein besserer Personalschlüssel wird schon lange gefordert. Vielleicht könnten wir ja jetzt die Krise nutzen, um hier was zu verändern? Mehr Kitas bauen, die Arbeitsbedingungen für die Erzieher/innen verbessern durch kleinere Gruppen oder offene Konzepte mit mehr Betreuungspersonen im Raum? Die Gelegenheit ist da! Und wenn dies alles geplant und umgesetzt würde, so würden sicher in Zukunft auch genug liebe Leute diesen tollen Beruf ergreifen und könnten sich voll und ganz auf die Kids konzentrieren!

Wir sind da erstmal raus…

Zum Glück habe ich keine Not, meine Mäuse fremdbetreuen zu lassen. Sie waren beide noch nicht dort und vermissen somit auch nix. Soziale Kontakte gibts nicht nur in der Kita. Ich werde beobachten, wie das in der Gruppe weitergeht, in die unsere Große irgendwann in ferner Zukunft einziehen darf.

By Corinna Worf

BEziehung statt ERziehung! 💚
Ich bin gelernte Bürokauffrau und habe schon einige Jobs in diesem Bereich ausgeübt, bevor ich Mutter wurde. Als dann meine erste Tochter geboren wurde habe ich mich sehr verändert und mein Leben und meine Prioritäten neu geordnet.
Es ist mir eine Herzensangelegenheit, unser Zusammenleben als Familie bedürfnis- und bindungsorientiert zu gestalten und somit meinen Kindern eine wundervolle Zeit mit uns zu bieten!
Diesen Blog möchte ich schreiben, um noch mehr Müttern, Vätern und anderen Interessierten die Möglichkeit zu bieten, unseren Familienalltag kennenzulernen. Wir hinterfragen jeden Tag unsere "gelernten" Verhaltensweisen und versuchen, die nicht so guten durch liebevolle und zugewandte Muster zu ersetzen. Dies gelingt mal mehr, mal weniger gut.
Aber durch konsequentes Üben schaffen wir das mittlerweile richtig gut! 🌻

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